In der Rubrik „5 Fragen an“ stehen Mitarbeiter von Gastfreund, Kunden, Partner oder Branchenkenner in Kurz-Interviews Rede und Antwort. Mit Claudia Züllig-Landolt, Gastgeberin des Schweizerhofs Lenzerheide, haben wir uns über das Thema „Digitalisierung in der Hotellerie“ unterhalten.
Sie nutzen Gastfreund im Schweizerhof seit ungefähr einem halben Jahr: Wie äußern sich Ihre Gäste und Mitarbeiter bis jetzt zur digitalen Gästemappe?
Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden. Dadurch, dass wir die Gästemappen auf den Zimmern durch Gastfreund ersetzt haben, sparen wir eine Menge Papier. Unsere Gäste erkundigen sich meistens sowieso im Voraus, was sie in unserem Hotel erwartet. Die Infos müssen nicht mehr in Papierform auf jedem Zimmer liegen; dies empfinde ich eher als altmodisch. Die Informationen digital zur Verfügung zu stellen, ist modern und wird von den Gästen geschätzt. Auch unsere Mitarbeitenden sind sehr zufrieden mit Gastfreund. Sie finden das System sehr verständlich und einfach anwendbar. Wir hoffen, dass unsere Gäste das genauso sehen.
In welchen Hotel-Bereichen sehen Sie die größten Vorteile von digitaler Unterstützung?
Schön wäre es auf jeden Fall, den Check-in- und Check-out-Prozess zu digitalisieren. Das würde uns enorm viel Zeit ersparen, die wir dafür nutzen könnten, vermehrter auf die individuellen Wünsche unserer Gäste einzugehen und sie noch persönlicher zu beraten.
Welche Prozesse in Ihrem Hotel möchten Sie auch in Zukunft nicht mit digitalen Tools abbilden?
Die persönliche Beratung und die Anwesenheit einer Ansprechperson sind uns äußerst wichtig – ganz nach dem Motto: Menschen an die „Front“. Der persönliche Kontakt zu den Gästen ist uns enorm wichtig und liegt uns sehr am Herzen. Vielleicht wird es in 20 Jahren möglich sein, dass ein Roboter die Wünsche des Gastes von den Augen ablesen kann. Bis dahin machen wir das sehr gerne noch persönlich und auf zwischenmenschlicher Ebene.
Hatten Sie in einem privaten Urlaub schon einmal Kontakt mit digitalen Produkten im Hotel bzw. für den Aufenthalt?
Bis jetzt tatsächlich noch nicht. Ich hätte es auch nie erwartet. Ehrlich gesagt, lege ich in den Ferien gerne das Handy weg, um mich voll und ganz auf den Urlaub zu konzentrieren und diesen in vollen Zügen zu genießen.
Wie sieht Ihrer Meinung nach der Hotelalltag in fünf Jahren aus?
Nicht viel anders als heute. Wünschenswert wäre, dass der Gast dann über ein eigenes Hotel-Profil sein Hotelzimmer direkt und einfach buchen kann, eine automatische Bestätigung bekommt und seinen gesamten Urlaub einfach und selber verwalten kann. Während des Aufenthalts gibt es hoffentlich mehr Entlastung durch die Digitalisierung. Somit hätten wir viel mehr Zeit für unsere Gäste. Ein automatischer Check-out wäre sehr toll, auch wenn ich überzeugt bin, dass der Gast vor seiner Abreise trotzdem gerne kurz bei uns am Empfang vorbeischaut, damit wir ihn persönlich (und mit einem kleinen Abschiedsgeschenk) verabschieden können. Wie die Hotellerie in 50 Jahren aussehen wird, steht für mich noch in den Sternen…!
Claudia Züllig-Landolt im Gespräch mit Sabrina Klostermeier, Gastfreund GmbH