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7 Sofortmaßnahmen zum Energiesparen im Hotel

Die Preise für Gas, Öl und Strom sind in den letzten Monaten in die Höhe geschossen. Auch im Gastgewerbe treffen die überbordenden Kostensteigerungen praktisch alle Betriebe. In dieser Zeit wünschen sich viele Unabhängigkeit von Gas und Öl. Doch die Alternativen, nämlich Photovoltaik-Anlagen, Stromspeicher und Wärmepumpen sind teure Investitionen. Deshalb haben wir 7 Tipps für Sie zum Energiesparen im Hotel, mit denen Sie dem Kostenanstieg sofort und ohne große Investitionen entgegenwirken.

Die Tipps in Kürze:

  1. Beleuchtung optimieren
  2. Geräte im Stand-by-Modus vermeiden
  3. Mitarbeitende sensibilisieren
  4. Minibar abschaffen
  5. Warmwasserverbrauch regulieren
  6. Heizungen regelmäßig überprüfen
  7. Gäste über Maßnahmen informieren und sparsames Verhalten belohnen

Tipp 1: Beleuchtung optimieren

Bei der Beleuchtung im Hotel gibt es meist ein extrem hohes Potenzial zum Energiesparen. Das Hotel Estrel in Berlin spart beispielsweise schon jetzt 40.000 € im Jahr, nur weil es die klassischen Leuchtstoffröhren in allen Fluren durch energiesparende LED ausgetauscht hat. [1] Diese brauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom. Noch dazu halten die Leuchtdioden zum Teil 50-mal länger als die alten Leuchten. [2] Setzen Sie also ausschließlich auf LED, sparen Sie am Ende nicht nur Strom-, sondern auch Wartungskosten und tun nebenbei der Umwelt etwas Gutes. Der Umstieg lohnt sich in jedem Fall!

Prüfen Sie außerdem, welche Beleuchtung wirklich notwendig ist. Brennen zum Beispiel tagsüber die Lichter, wo eigentlich genug Sonnenlicht ist? Oder sind Kellerräume, Flure und Außenbereiche beleuchtet, auch wenn sich niemand dort aufhält? Machen Sie einen Rundgang durch das Hotel und prüfen Sie, wo Sie öfter einmal die Lampen ausschalten könnten. Sensibilisieren Sie dann das Team dafür oder lösen Sie das Ganze mit der entsprechenden Technik. [3] Für Mitarbeiterräume, Flure und öffentlich zugängliche Toiletten lohnen sich zum Beispiel meist Bewegungsmelder, dank denen das Licht nur bei Bedarf brennt.

Tipp 2: Geräte im Stand-by-Modus vermeiden

Computer, Drucker, Kaffeemaschinen, Küchengeräte, Fernseher etc.: In einem Hotel kommen täglich unglaublich viele Elektrogeräte zum Einsatz. Klar: Auf diese verzichten können Sie nicht. Aber wussten Sie, dass die Geräte richtige Stromfresser sind, auch wenn Sie sie gerade nicht benutzen? Achten Sie also darauf, dass Sie zum Beispiel die Kaffeemaschine und Co. nach dem Gebrauch komplett aus statt nur in den Stand-by-Modus schalten. Idealerweise schalten Sie sie auch erst wieder ein, kurz bevor der erste Gast Kaffee trinkt.

Für die Zimmer der Gäste setzen bereits viele Hotels auf ein cleveres System: Sie erhalten nur Strom, wenn die Schlüsselkarte in dem zugehörigen Netzschalter steckt. Beim Verlassen ziehen die Gäste die Karte ab. Dass in Abwesenheit der Gäste stundenlang das Licht brennt oder der Fernseher läuft, kann so nicht mehr passieren. Auch Geräte, die zum Teil dauerhaft in der Steckdose stecken, wie zum Beispiel Wasserkocher oder Föhn, verbrauchen nicht mehr unnötig Strom. Auf alle Zimmer gerechnet spart das eine Menge Energie.

Schlüsselkarte-Hotel-Stromsparen

Zimmerkarten sind nicht nur ein praktischer Schlüssel-Ersatz, sondern helfen auch beim Stromsparen im Hotel. Bild: ©STOATPHOTO – stock.adobe.com

Tipp 3: Mitarbeitende sensibilisieren

Energiesparen im Hotel ist eine Teamleistung. Egal wie penibel Sie selbst darauf achten, dass Sie alle Lichter hinter sich ausschalten und beim Lüften die Heizung herunterdrehen – für wirklich effektive Einsparungen, müssen alle Mitarbeitenden an einem Strang ziehen. Kommunizieren und begründen Sie also alle Maßnahmen klar. So sensibilisieren Sie Ihre Teammitglieder dafür, dass Sie von sich aus energiesparender handeln.

Eine gute Hilfe ist dabei eine Checkliste: Entwerfen Sie zum Beispiel eine für Ihr Reinigungspersonal, das bei jeder Zimmerreinigung die einzelnen Punkte durchgeht und abhakt. Diese könnte zum Beispiel so aussehen:

  • Steht die Heizung nach Abreise der Gäste auf 0?
  • Sind die Fenster geschlossen?
  • Ist der TV ausgeschalten?
  • Sind die Lichter im Bad aus?
  • Ist der Föhn ausgesteckt?
  • Ist der Wasserkocher ausgesteckt?
  • Sind die Lichter im Zimmer aus?
  • Ist die Minibar ausgeschalten?

Die Liste verbreiten Sie bestenfalls so im Team, dass sie garantiert alle sehen. Das bedeutet: Statt einem unscheinbaren Aushang am Schwarzen Brett nutzen Sie dafür besser eine digitale Plattform wie das Hotelboard. Das ist speziell für die einfache Kommunikation in Hotel-Teams ausgelegt. Hier senden Sie die Informationen mit wenigen Klicks als Dokument oder sogar als Checkliste zum Abhaken an alle Mitarbeitenden. Benachrichtigungen und Lesestatus stellen sicher, dass die Informationen alle erreichen.

Tipp 4: Minibar abschaffen

Die Minibar in jedem Zimmer, die durchgehend kühlt, braucht natürlich eine Menge Strom. Dabei nutzt am Ende nur ein Bruchteil der Gäste wirklich die Getränke und Snacks. Lohnt sich das für Sie? Eine Alternative wäre, dass Sie die Minibar nur bei ausdrücklicher Nachfrage der einzelnen Gäste einschalten und befüllen. Oder Sie schaffen die Kühlschränke im Zimmer sogar komplett ab und setzen stattdessen auf einen gut gefüllten Snackautomaten in der Lobby.

Minibar im Hotelzimmer

Minibars im Dauerbetrieb sind echte Stromfresser. Immer mehr Hotels schaffen sie deshalb ab. Auch in der Sterne-Klassifizierung spiegelt sich der Trend wider: Für Vier-Sterne-Hotels war ein Kühlschrank mit Getränken und Snacks früher Pflicht, seit 2015 genügt hier auch eine „Maxi-Bar“ auf dem Flur oder 16 Stunden Roomservice. Bild: ©rilueda – stock.adobe.com

Tipp 5: Warmwasserverbrauch regulieren

Wenn Sie im Hotel Energiesparen möchten, sollten Sie nicht nur beim Stromverbrauch, sondern auch beim warmen Wasser ansetzen. Überprüfen Sie dabei als erstes den Wasserverbrauch der Duschen und Waschbecken in Ihrem Haus. Duschköpfe sollten heutzutage nicht mehr als 9 Liter Wasser pro Minute benötigen. Energiesparende Wasserhähne kommen auf maximal 6 Liter pro Minute. [3] Benötigen Ihre mehr als das, sollten Sie vielleicht nachrüsten. So sparen Sie Energie, ohne dass Ihre Gäste einen Unterschied merken.

Für beheizte Schwimmbecken gilt: Jedes Grad weniger in der Wassertemperatur kann bereits einen großen Unterschied hinsichtlich des Energieverbrauchs machen. Achten Sie zudem darauf, dass Sie beispielsweise Außenbecken nachts gut abdecken. Genau wie bei einem Topf mit Deckel geht so weniger Wärme verloren und Sie sparen Heizkosten.

Tipp 6: Heizungen regelmäßig überprüfen

Auch bei der Heizung gibt es Optimierungspotenzial. Zum einen sollten Sie Heizungsanlagen immer wieder überprüfen. Reinigen Sie zum Beispiel den Heizkessel, benötigt dieser schon bis zu 20 Prozent weniger Energie! [4] Unser Tipp für die regelmäßige Wartung Ihrer Heizanlage im Hotel: Organisieren Sie alle To-dos mit dem Hotelboard. Dort erstellen Sie Aufgaben inklusive Checklisten für Ihre Haustechnik und überprüfen jederzeit den aktuellen Stand. Und wenn Sie sich im nächsten Jahr fragen, wann eigentlich die letzte Kesselreinigung war, finden Sie die Informationen dank der Suchfunktion im Hotelboard jederzeit wieder.

Prüfen Sie zudem alle Heizkörper im Haus. Für eine optimale Heizleistung muss die Luft vor ihnen frei zirkulieren können. Verkleidungen, Abdeckungen, Dekorationen oder Vorhänge vor den Heizungen stören dabei nur. Am besten entfernen Sie diese, wenn möglich.

Hotelboard-iMac-Heizungsanlage-Gastfreund-GmbH

Mit dem Hotelboard organisieren Sie wichtige Wartungsarbeiten ganz leicht. Weisen Sie den zuständigen Mitarbeitenden die Aufgabe zu, ergänzen Sie Checklisten und Dokumente und überprüfen Sie jederzeit den aktuellen Stand.

Tipp 7: Gäste über Maßnahmen informieren und sparsames Verhalten belohnen

Nicht nur das Verhalten des Hotelteams, sondern auch das der Gäste trägt natürlich zum Energieverbrauch bei. Ähnlich wie bei Ihrem Team gilt auch hier: Informieren Sie Ihre Gäste und sensibilisieren Sie sie für das Thema. Denn wenn Sie erklären, warum Sie zum Beispiel Handtuchwechsel und Minibar auf dem Zimmer nur nach Bedarf anbieten – nämlich, weil Sie Wasser und Strom sparen möchten – verstehen die Gäste das sicher sofort. Sie nehmen diese Maßnahme dann nicht als Einschränkung, sondern vielmehr als positiven Aspekt Ihrer Unterkunft wahr.

Der perfekte Ort für solche Erläuterungen ist Ihre digitale Gästemappe. Sie informiert Ihre Gäste über alles, was sie rund um den Aufenthalt wissen müssen. Nehmen Sie hier einfach das Thema „Energiesparen“ mit auf. Auch unabhängig von der aktuellen Krise, zeigen Sie Ihren Gästen damit, dass Ihnen Ressourcenschonung am Herzen liegt. Integrieren Sie doch an dieser Stelle auch gleich ein Formular, mit dem Ihre Gäste die tägliche Zimmerreinigung abbestellen. Denn wenn Ihre Gäste darauf verzichten, sparen Sie Wasser, Reinigungsmittel, Personalkosten sowie Strom für das Staubsaugen und Co. Gerade jetzt, wo all das teurer wird, ist die „Green Option“ also besonders sinnvoll. Wenn Sie Ihren Gästen noch einen extra Ansporn geben möchten, belohnen Sie jede abbestellte Zimmerreinigung, z. B. mit einem gratis Getränk an der Hotelbar.

Fazit: Viele kleine Schritte führen zum Ziel – für Kosteneinsparung und Umweltschutz gleichermaßen

Unsere Tipps zeigen: Wenn Sie Ihre Energiekosten merklich senken möchten, müssen Sie nicht gleich große Geldsummen in die Hand nehmen. Starten Sie zuerst mit den einfachen Maßnahmen und sehen Sie sich nach ein paar Wochen an, wie sich diese auf Ihrer Strom- und Heizungsrechnung widerspiegeln. Wichtig ist aber: Setzen Sie sich immer weitere Ziele zum Energiesparen, auf die Sie – gemeinsam mit Ihrem Team und Ihren Gästen – hinarbeiten. Schließlich ist das Thema nicht nur wegen der Energiekrise, sondern auch aus Umweltschutz-Aspekten brandaktuell.

Inspiration dafür finden Sie unter anderem beim UNESCO-Programm für nachhaltiges Reisen. Im Rahmen dieses Projekts setzen sich Unterkünfte weltweit selbst Ziele hinsichtlich Energieeinsparungen, Ressourcenschonung und mehr. Die individuellen Ziele und Fortschritte der Hotels verfolgen Interessierte jederzeit auf der Webseite des Projekts. Hier erfahren Sie, welche konkreten Schritte für andere Gastgeber:innen zum Ziel geführt haben.


Quellen:

[1] Deutschlandfunk Kultur: https://www.deutschlandfunkkultur.de/hotel-estrel-berlin-energiesparen-100.html
[2] MVV Energie AG, Stromfresser Beleuchtung: So sparen Unternehmen Energie ein: https://partner.mvv.de/blog/stromfresser-beleuchtung-so-sparen-unternehmen-energie-ein
[3] ÖHV: https://www.oehv.at/themen-recht/nachhaltigkeit/energie-sparen/tipps-energiesparen-im-hotel/
[4] Handlungsempfehlungen zur Senkung der Energiekosten: https://www.dehoga-bundesverband.de/fileadmin/Startseite/01_UEber_uns/11_Aktionen___Initiativen/Dehoga_Sofortmassnahmen-Liste_220331.pdf

Bildquelle: ©994yellow – stock.adobe.com

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